report 25
Fünf Jahre neue Bundesländer. Stand. Perspektiven. Alternativen.
35 Seiten, Oktober 1995
Mit der Vereinigung der beiden deutschen Staaten wurde 1990 ein neues Kapitel der Wirtschaftsgeschichte aufgeschlagen. Da in der Bundesrepublik seit den siebziger Jahren die Sockelarbeitslosigkeit gestiegen war, da die Einkommen auseinanderdrifteten und da sich immer größere Umweltschäden zeigten, war allen Beteiligten klar, daß sich Wachstum und Weltmarktetfolg als wirtschaftspolitische Zielorientierungen nicht mehr eignen. Den Beitritt der DDR auf der Basis dieser überholten wirtschaftspolitischen Vorstellungen zu gestalten, hätte die Probleme nur potenziert. Die Fehlentwicklungen des Westens sollten sich im Osten nicht wiederholen. Die Wende in der DDR wurde sehr schnell als Chance erkannt, in dieser Umbruchsituation für Ost und West eine neue, gemeinsame Perspektive zu entwickeln. Der schnellen Reaktion aller gesellschaftlichen Kräfte ist es zu verdanken, daß deshalb seit 1990 die Arbeitszeitverkürzung in allen wichtigen Branchen vorwärtsgetrieben, eine weitgehende Umstellung der Verkehrssysteme auf öffentliche Verkehrsmittel eingeleitet, 1993 endlich ein ökologisches Steuersystem samt radikaler Steuervereinfachung eingeführt, die unteren Einkommensgruppen entlastet, umweltschädliche Produktion auf neue Vetfahren umgestellt und mit einer Sicherung der Sozialsysteme begonnen wurde. Zwar gibt es im Osten noch erhebliche Schwierigkeiten mit der Umstellung der ehemaligen Staatswirtschaft, doch legte eine gezielte Ansiedlung und Förderung wissenschaftsorientierter und ökologischer Produktionszweige einen Grundstein für die Entwicklung der nächsten Jahre. Doch wie wir alle wissen – so war es nicht.
- Der “DDR-Boom” (West) und die Krise (Ost)
- Modernisierung oder Entindustrialisierung
- Wachstumsregion der 90er oder “Mezzogiorno”?
- Gesamtdeutschland nach der Vereinigung
- Wirtschaftspolitik und Alternativen