report 17
Vor drei Jahren veröffentlichten wir als isw-report Nr. 1 “Schlacht um den Weltmarkt – Thesen zur Globalstrategie bundesdeutscher Konzerne”. Heute können wir feststellen, daß sich unsere darin getroffenen Einschätzungen und Aussagen zu Entwicklungstendenzen im bisherigen Verlauf weitgehend bestätigt haben. Leider. Denn die Welt ist seither nicht friedlicher geworden, die sozialen und ökologischen Probleme haben sich verschärft. Die Konzerne tragen ihren Konkurrenz- und Vernichtungskampf noch hemmungsloser auf dem Rücken der Menschheit und der Natur aus.
Zwischenzeitlich haben wir in einer Reihe von Ausarbeitungen – in isw-reports und isw-spezials – einige in den damaligen Thesen angerissenen Fragen und Problemstellungen aufgegriffen und vertieft. Die vorliegenden 12 Thesen stellen nun den Versuch dar, weltwirtschaftliche Wirkungen des Konkurrenzkampfes transnationaler Konzerne aufzuzeigen, Aus- und Rückwirkungen auf die Nationalstaaten, auf Ökologie und “Dritte Welt”, auf die Arbeit und Sozialsysteme herauszuarbeiten.
Die Thesenform haben wir gewählt, weil wir nicht jede Frage ausargumentieren wollen und können. Uns scheint es zugleich die günstigste Form, zu Diskussion und Widerspruch anzuregen. Wir verschweigen dabei nicht, daß es zu den angeschnittenen Fragen auch in der isw-redaktion unterschiedliche Diskussionen gibt. Vielleicht gelingt es, zum Thema “Internationalisierung des Kapitals” und linke Alternativen einen Diskussionsprozeß in Gang zu setzen. Über Anregungen, Zuschriften und Kritik freuen wir uns deshalb. A propos Alternativen: Unser 3. isw-forum soll im Januar oder Februar 1994 stattfinden. Es wird sich mit “Gegenstrategien und Alternativen zur herrschenden Wirtschaftspolitik” befassen.
- Weltmarkt und Triade
- Multis – “Global sourcing”
- Globalisierung und Wirtschaftsblöcke
- Weltmarkt – Staat – Industriepolitik
- Neoliberalismus und Weltmarktstrategie
- Standort-Poker
- Technologiewettlauf und Ressourcen-Vergeudung
- Entwicklungshilfe für den Norden
- Rivalitätskampf in der Triade
- Polarisierung statt „Wohlstand für alle”
- Arbeiter ohne Zukunft – Zukunft der Arbeit
- Ende der Geschichte oder neuer Anlauf