Der angeordnete militärische Sondereinsatz von Russland gegen die Ukraine ist nicht gutzuheißen. Die aktuellen Ereignisse um die Ukraine, die Anerkennung der Regionen Donezk und Lugansk als Volksrepubliken durch das russische Parlament und den russischen Präsidenten sowie die davor erfolgten ukrainischen Militäraktionen gegen die beiden Regionen und die weiteren Sanktionen gegen Russland durch die USA und die EU sind Teil eines globalen und seit längerem bestehenden Konflikts. Dessen Wurzeln liegen im Anspruch der USA, uneingeschränkt die Welt anführen zu wollen. Die europäischen NATO-Partner schließen sich dem, unter einigen Vorbehalten, weitgehend an. Auf der Münchener Sicherheitskonferenz vom vergangenen Wochenende waren keine elementaren Anzeichen zu vernehmen, durch Verhandlungs-bereitschaft zur Deeskalation und Befriedung des Ukraine-Konflikts beitragen zu wollen. Neben anderen Ländern lehnt Russland eine westliche Dominanz ab. Bei gleichzeitigem Verständnis für die vernünftigen Forderungen für eine neue Friedensordnung, eine multipolare Weltordnung und Respekt gegenüber den Sicherheitsbedenken von Russland sind seinen militärischen Aggressionen ein Waffenstillstand und ein Zurückkehren an den Verhandlungstisch entgegenzusetzen.

Reiner Braun vom International Peace Bureau (IPB) erläutert in seinem aufgezeichneten Beitrag die geostrategischen Hintergründe der Ukraine-Krise, die erfolgte Ost-Erweiterung der NATO und die militärische Aggression Russlands als kollektive Bedrohung der Sicherheitsinteressen aller Staaten. Er plädiert für ein umfassendes Engagement der Friedensbewegung sowie alternativlose Verhandlungen für eine gemeinsame Sicherheit.