Zwei herausgegriffene Details des kapitalistischen Alltags, und zwar aus dem Newsletter des Handelsblattes vom 14.10.2021 (Handelsblatt Finance Briefing):
1. Bafin
Die Bafin ist die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht. Sie sollte z.B. Wirecard beaufsichtigen, was nicht sonderlich gut gelang. Deshalb ist sie umstrukturiert worden und hat einen neuen Chef bekommen, Mark Branson. Die Handelsblatt-Meldung: „Für die Finanzbranche hielt Branson eine positive Botschaft bereit: Das Budget der Bafin, das sich aus Beiträgen der von ihr kontrollierten Finanzfirmen speist, soll nicht weiter steigen. 'Wir werden am Ende dieses Projekts mit einem Haushalt von rund 500 Millionen Euro und fast 3000 Leuten ausgestattet sein. Das genügt, um eine moderne Aufsicht zu betreiben.' „à 3000 vermutlich formal hoch qualifizierte Leute tun nichts anderes, als die Finanzwelt davon abzuhalten, Gaunereien, Hinterziehungen und andere kriminelle Dinge zu begehen. Angesichts der oft enormen kriminellen Energie, mit der der Finanzsektor seine Profitmaximierung verfolgt (gegen die Deutsche Bank laufen Tausende Gerichtsprozesse), ist das wohl noch ein karg ausgestattetes Personalvolumen. Aber was für eine ungeheure Verschwendung von Intelligenz und Know-how, die völlig überflüssig wäre, wenn der Finanzsektor gemeinwirtschaftlich, öffentlich-wirtschaftlich organisiert wäre, wenn die Profitmaximierung um jeden Preis keine Rolle spielen würde. Und dazu kommt dann noch der Aufwand für die Strafverfolgung.
2. Bitcoin
Bitcoin ist bekanntlich die wichtigste Kryptowährung. Kryptowährungen sind bestens dazu geeignet, und eigentlich auch dazu da, verdeckte, anrüchige, illegale Geschäfte zu machen: Drogenhandel, Waffenhandel, Erpressungen, Geldwäsche usw. Für normale Geschäfte sind Kryptowährungen völlig ungeeignet. Außerdem kann man mit ihnen prächtig spekulieren, d.h. überschüssige Profite anlegen und bei Gelingen noch mehr überschüssige Profite daraus fabrizieren. Für ein vernünftiges Wirtschaftssystem sind Kryptowährungen also funktionslos und überflüssig. Die Handelsblatt-Meldung: „Jährlich verbraucht das Geschäft mit dem Bitcoin so viel Strom wie ganz Argentinien. In den USA werden deshalb immer mehr alte Kohlekraftwerke reaktiviert. In Missouri steht neben einem Kohlekraftwerk nun sogar ein Überseecontainer mit einer Flotte von Mining-Computern, die immer dann die Arbeit aufnehmen, wenn der Strombedarf sinkt und die Energie billig ist“. Krasser Klimazerstörungsbeitrag durch ein System, das nur Kriminellen und Spekulanten nützt.