Seit einigen Monaten steigen die Gaspreise im internationalen Spotmarkthandel, und sie liegen heute sehr viel höher als vor dem Corona-Wirtschaftseinbruch, nämlich auf einem Allzeit-Hoch. Und zwar nicht nur in Deutschland. Und nicht nur die Gaspreise: auch die Kohlepreise im internationalen Großhandel steigen auf ein Allzeit-Hoch, die Ölpreise bisher verhaltener, aber dafür stetig. Hat das vielleicht etwas mit einem Verbrauchswachstum zu tun? Mit Angebot und Nachfrage? In der Tat.

  Weltweit: Verbrauchsänderungen zum Vorjahr in %
  2020 2021 2022 2022 zu 2019
Gas - 1,8 % + 4,7 % + 0,9 % + 3,8 %
Öl - 8,8 % + 6,0 % + 3,5 % + 0,1 %
Kohle - 4,4 % + 6,0 % + 0,5 % + 1,9 %
Fossile zusammen - 5,3 % + 5,6 % + 1,8 % + 1,7 %
Vorläufige Ergebnisse und aktuelle Prognosen von der IEA. Eigene Zusammenfassung nach IEA-Angaben. Die Internationale Energieagentur IEA ist ein Energiepolitik-Koordinierungsbüro der OECD, gegründet 1974 anlässlich der Ölkrise.

2020 erlebten wir einen coronaforcierten scharfen Wirtschaftseinbruch in aller Welt mit bisher nicht bekannten Einschränkungen auch der privaten Freizeitbetätigungen (Reisen). Der Energieverbrauch brach ein. Alle Welt sprach davon, dass der Neuaufbau, die Wiedergewinnung des Wachstumspfades, unbedingt eine klimaschonende Aktion sein müsse. Die Krise müsse genutzt werden, um die Weltwirtschaft endlich auf den Pfad des Klimaschutzes zu stellen. Nachhaltig müsse das neue Wachstum sein. Und geprägt von der Investition in regenerative Energien. Und? Wir sehen eine Zunahme der Verbrennung fossiler Energieträger, als hatte es niemals eine Klimadiskussion gegeben. Egal, was in den diversen COPs beraten und beschlossen wird, der Verbrauch steigt: von Kohle, von Öl, und am meisten der von Gas. Der Anhänger der freien Marktwirtschaftslehre mag begeistert sein: so zeigt sich die Unabhängigkeit der Wirtschaft (und der freien Bürger) von staatlicher Gängelei. Der Markt wird's schon richten, gewiss.

Quellen