5 Impulsreferate bildeten den Kern einer Hybridtagung am 26. März diesen Jahres in Frankfurt zu den Umweltproblemen und der aktuellen Umweltpolitik in der VR China. Zur Veranstaltung eingeladen hatten Marx-Engels-Stiftung e.V., Heinz-Jung-Stiftung Frankfurt am Main, das Institut für sozial-ökologische Wirtschaftsforschung (isw) München und die Rosa-Luxemburg-Stiftung, Hessen. China hat eine sehr viel emissionsintensivere Wirtschaft (CO2/BIP) als die allermeisten anderen Länder. Extrem hohe Emissionslastigkeit der eingesetzten Energieträger sind die Auswirkungen der hohen Industrielastigkeit der Bruttoinlandsproduktion (BIP) und der hohen Wachstumsraten. Auf China entfallen 40% aller CO2-Emissionen, die Stromerzeugung basiert noch zu 60% auf Kohle, Über 50% der Weltproduktion von Stahl, Alu, Zement entfallen auf China. Seine Emissionen pro Kopf (CO2) liegen nach einem fulminanten Anstieg in der Zeit zwischen 2000 und 2012 heute um die Hälfte über dem Weltdurchschnitt. Andererseits entfallen heute über 50% der weltweit installierten erneuerbaren Energiekapazitäten auf China. Die aufgebauten Wind- und Solarparks erbringen über 50% der neu ans Netz gegangenen Stromkapazität.  China will 2060 klima-neutral sein, die  CO2-Emissionen steigen nur noch bis 2030. China ist kein Klimawandelleugner – Auswirkungen des menschengemachten Klimawandels werden seit Dekaden beobachtet und Adaptationsstrategien entwickelt. Wie alle Länder des globalen Südens befindet sich auch China immer noch in einer Industrialisierungs- und Urbanisierungsphase, vor der noch die enormen Aufgaben stehen, die Wirtschaft zu entwickeln und die Lebensgrundlagen der Menschen zu verbessern, was bedeutet, dass der Energieverbrauch weiter steigen wird. Chinas Erfolg bei der Überwindung der Armut war/ist einmalig und höchst vorbildlich. Doch ist dies aufgrund des hohen Beitrags zur Klimazerstörung kritisch zu hinterfragen.  Kann China diesbezüglich Modell und Vorbild für die Länder des globalen Südens sein? Umweltschutz und Kampf gegen Klimawandel sind heute zentrale Elemente der chinesischen Entwicklungsstrategie. Trotz der klaren Tendenz zu mehr Umweltbewusstsein ist die bisherige Bilanz eher durchwachsen. China sieht sich vor der Herausforderung, seine Wachstumsziele mit seinen im Pariser Abkommen verbindlich erklärten Klimazielen in Einklang zu bringen. Die Ausführungen der fünf ReferentInnen sind den folgenden Videomitschnitten zu entnehmen:

1. Marcel Kunzmann: Umwelt(schutz) in China

2. Eva Sternfeld: Chinas Klimapolitik – Entwicklung und Einflussfaktoren

3. Uwe Behrens: Chinas Umgang mit der Klimafrage in der B&R- Initiative

4. Franz Garnreiter: China – Vorbild bei der Armutsbekämpfung! Vorbild auch beim Klimaschutz?

5. Wolfgang Müller: Zielkonflikte u. Interessenskonflikte im Umgang mit den Klimaproblemen in China